Gemeinsam mit fünf weiteren waldreichen Mitgliedsstaaten der EU – Österreich, Frankreich, Slowakei, Finnland, Schweden – hat Bundeswaldministerin Julia Klöckner eine gemeinsame Erklärung in Wien unterzeichnet. Anlass sind aktuelle Vorschläge der EU-Kommission zur Waldstrategie der EU für 2030, die Planungshoheit für Wälder zu übernehmen und zentral verbindliche Vorgaben für die Mitgliedstaaten vorzusehen. Dieser Ansatz wird von den Unterzeichnern der Erklärung entschieden abgelehnt. Julia Klöckner: „Die nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland und Europa ist eine Erfolgsgeschichte. Vor allem, weil wir auf das große Wissen der Fachleute vor Ort setzen und auf ein klares Leitbild: Die Wälder bei uns werden angesichts ihrer vielen Leistungen für die Umwelt, die Biodiversität, die Wirtschaft, das Klima und die Gesellschaft nicht nur nachhaltig, sondern multifunktional bewirtschaftet. Es geht gleichrangig um Ökologie, Ökonomie und die soziale Frage. Nur so nutzen wir das gesamte Potential. So ist etwa das vermehrte Bauen mit Holz aktiver Klimaschutz, weil CO2 langfristig gebunden wird. Ebenso tragen regionale Wertschöpfungs- und Lieferketten zur Verminderung von Emissionen bei.
Es ist daher notwendig, die regionale Forstkompetenz und damit eine aktive nachhaltige Waldbewirtschaftung weiter zu stärken. Hier werden die Waldminister Europas grenzüberschreitend Führung übernehmen. Was wir dagegen nicht brauchen, ist mehr bürokratischer Blätterwald aus Brüssel. Es schadet der Akzeptanz und vor allem unseren Wäldern, wenn in der EU-Waldstrategie über die Köpfe der lokalen Fachleute hinweg entschieden werden soll. Wir stellen uns daher klar gegen die Aufweichung des Subsidiaritäts-Prinzips in diesem Bereich.“