Der Europäische Holzhandelsverband ETTF (European Timber Trade Federation) erwartet nach der Europawahl eine zügige Umsetzung von Verordnungsvorhaben aus der letzten Legislaturperiode. „Europa hat gewählt, nun geht es darum, die anstehenden Aufgaben wie die Novelle der EUTR schnell anzugehen und im Binnenmarkt für eine gleichmäßige Umsetzung zu sorgen“, so der Generalsekretär der ETTF, Thomas Goebel, Berlin. „Die gleichmäßige Umsetzung der Holzhandelsverordnung (EUTR) aus dem Jahre 2013 ist immer noch nicht überall im Binnenmarkt realisiert. Hier besteht nach wie vor dringender Handlungsbedarf, damit es nicht fortlaufend zu Wettbewerbsverzerrungen kommt.“
Darüber hinaus fordert Goebel die seit zwei Jahren geplante An-passung der von der Holzhandelsverordnung betroffenen Produktgruppen auch umzusetzen. „Alle Holzprodukte, also auch Spielzeug oder Arbeits- und Sportgeräte mit Holzbestandteilen, müssen unter die Verordnung“, so Goebel. Nur dann sei gewährleistet, dass der Holzimport auch für diese Produkte der Sorgfaltspflicht unterliege. Auch dies gehöre zur Wettbewerbsgleichheit, so der ETTF-Generalsekretär.
Weiterhin müsse auch der Verordnungsgeber mehr Engagement zeigen, die positiven Wirkungen der EUTR zu publizieren. Die IMM (Independent Market Monitoring), die von der EU finanziert wird, zeige zwar Wirkungen und Entwicklungen der Warenströme in den Binnenmarkt auf, leiste aber keine Unterstützung, wenn es darum geht, werbend und aufklärend für Sorgfaltspflicht und Nachhaltigkeit aufzutreten. „Wir haben kein Erkenntnisproblem hinsichtlich der Importe und deren Entwicklung in den letzten Jahren. Es muss vielmehr darum gehen, auch aktiv am Markt zu werden“, fordert Goebel. Das sei zwar die Aufgabe der Marktteilnehmer und die von deren Verbänden, allerdings sollte die EU auch hier Projekte unter-stützen, um den Erfolg der EUTR am Markt langfristig zu sichern.