Erfolgreiche Laubholzkonferenz in Wien

Die 10. Internationale Laubholzkonferenz fand am 8. November 2024 in Wien statt. Gastgeber der Konferenz waren der Fachverband der Holzindustrie Österreichs, die Europäische Organisation der Sägeindustrie (EOS, European Organisation of the Sawmill Industry) und der Dachverband der Europäischen Holzhandelsverbände (European Timber Trade Federation, ETTF). In Wien wurden mehr als 150 Gäste aus 26 Ländern begrüßt. Eröffnet wurde die Konferenz von Maria Kiefer-Polz, EOS-Vizepräsidentin für Laubholz, und Ad Wesselink, ETTF-Präsident. Schwerpunkt der Statements waren die großen Herausforderungen für die europäische Laubholzbranche in den vergangenen Jahren. Die zentrale Frage für die Akteure des Sektors ist, ob der Markt seinen Tiefpunkt erreicht hat und 2025 tatsächlich das Jahr der Erholung sein kann. Die Laubholzunternehmen passen sich zudem an eine neue Kostenstruktur an, die durch höhere Energie-, Personal- und Ausrüstungskosten geprägt ist. Auf der Konferenz berichteten Expertinnen und Experten über Markteinschätzungen, technische und rechtliche Rahmenbedingungen sowie innovative Anwendungen für Laubholz.

Konjunkturlage und Rohstoffversorgung

Einen wirtschaftlichen Überblick gab Christoph Schneider vom Economica-Institut. Er stellte dar, dass die zunehmenden globalen Spannungen die Stabilität beeinträchtigen. Unternehmen werden sich in einem zunehmend schwierigen Umfeld behaupten müssen. Silvio Schüler vom Bundesforschungszentrum für Wald hielt eine Präsentation zu den europäischen Laubwäldern. Der Anteil der Laubwälder in Europa nimmt zu, und durch den Klimawandel wachsen die Bäume schneller. Die Gesundheit der Wälder ist entscheidend für eine stabile Rohstoffversorgung der Laubholzindustrie. Allerdings bedrohen Klimawandel und Waldschädlinge die Vitalität der Wälder. Eine Anpassung des Waldmanagements an diese veränderten Bedingungen ist ebenso wichtig wie die Förderung der stofflichen Nutzung von Laubholz.

Blick auf die Überseemärkte

Michael Snow vom American Hardwood Export Council stellte fest, dass auch 2024 auf der anderen Seite des Atlantiks ein schwieriges Jahr ist. Die Produktion in den USA zeigt einen langfristigen Abwärtstrend aufgrund der schwachen Inlandsnachfrage nach nahezu allen Laubholzanwendungen. Exporte in Überseemärkte sind schleppend, jedoch insgesamt leicht besser als die US-Nachfrage. Die gedämpfte Nachfrage aus China macht sich jedoch bemerkbar. In seiner Präsentation zum chinesischen Markt betonte James Xu von Shanghai AM Forest Products die Bedeutung neuer Vertriebskanäle wie lokale soziale Medien, um Marktanteile im herausfordernden chinesischen Markt zu halten. Innovative Verkaufsmethoden gewinnen in China zunehmend an Bedeutung.

Europäischer Rechtsrahmen

Harald Mauser vom Europäischen Forstinstitut stellte in einer umfassenden Präsentation die Auswirkungen der EU-Gesetzgebung auf den Forstsektor vor. Leider fehlt eine Folgenabschätzung der EU-Gesetzgebungskosten für den Sektor, obwohl die Politik in diesem Bereich zunimmt. Ein Lichtblick ist jedoch die Reduzierung der administrativen Belastungen, eines der Ziele der neuen Europäischen Kommission. Die Betonung auf eine zirkuläre Bioökonomie bietet Chancen für den Sektor, jedoch muss der politische Rahmen kohärent sein. Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) wurde in einer Podiumsdiskussion behandelt, eingeleitet durch eine umfassende Einführung von Franz-Xaver Kraft von GD Holz. Die angekündigte Verschiebung des Inkrafttretens, die bald von den EU-Institutionen verabschiedet werden soll, wurde begrüßt. Zertifizierungssysteme wie PEFC und FSC, die ebenfalls auf dem Podium vertreten waren, arbeiten intensiv daran, Unternehmen bei zusätzlichen Sorgfaltspflichten zu unterstützen.