Für Wohnen und Einrichten haben die Deutschen 2018 im Schnitt 1.427 Euro pro Wohneinheit ausgegeben. Das Gesamtvolumen für Wohn- und Funktionsräume belief sich auf 59,6 Mrd. Euro für private Haushalte, wie die neue Studie „Wohnräume: Wohnen in Deutschland“ des IFH Köln und der BBE Handelsberatung zeigt. In keinem anderen Land der europäischen Union wird so viel Geld für Einrichtungsgegenstände ausgegeben.
Das Einrichtungspotenzial in Deutschland ist hoch: Knapp 42 Millionen Wohnungen mit 381 Millionen Räumen bieten für den Handel planbare und stetig vorhandene Konsumansatzpunkte, so die Studie. Denn die angespannte Wohnsituation in Deutschland verspricht auch auf Jahre hinaus Bestandszuwachs. Die meisten Umsätze entfallen auf Küche, Wohn- und Esszimmer sowie Schlafzimmer.
„Das für den Handel so wichtige Weihnachtsgeschäft steht jetzt vor der Tür. Gerade in den Monaten November und Dezember verbuchte die Einrichtungsbranche im letzten Jahr stolze 19,1 Prozent ihrer Gesamtumsätze. Seit der Konsumstreckung durch Aktionstage wie dem Black Friday & Co. gewinnt der November immer mehr an Bedeutung“, erklärt Uwe Krüger, Senior Consultant am IFH Köln.
Sebastian Deppe, Mitglied der Geschäftsleitung bei der BBE Handelsberatung, ergänzt: „Smart Home und die Technologisierung der eigenen vier Wände insgesamt treten zunehmend in den Fokus des Massenmarktes und eröffnen neue Vermarktungschancen. Daran müssen sich alle Distributoren anpassen. Diese Entwicklung bietet gerade für den Möbelhandel neue Potentiale.“
Zwar sind in absoluter Betrachtung in Deutschland lebende Bundesbürger einrichtungsaffin und investieren fünfeinhalbmal so viel wie der EU-Schnitt in Wohnungen (inklusive Mieten etc.). Die Ausgaben relativieren sich jedoch aufgrund des hohen verfügbaren Einkommens. Dementsprechend liegen die Ausgaben privater Haushalte relativ betrachtet mit 23,3 Prozent nur um 0,7 Punkte über dem EU28-Durchschnitt.