Beim Wohnungsneubau liegt Deutschland verglichen mit seinen europäischen Nachbarn im Mittelfeld. Die Fertigstellungsquote beträgt 3,2 Wohnungen pro 1.000 Einwohner. Das war nicht immer so: Wie LBS Research auf der Grundlage aktueller statistischer Daten und Informationen von Euroconstruct (ein europäisches Forschungs- und Beratungsnetzwerk) mitteilt, bildete die Bundesrepublik mit einer Quote von unter zwei viele Jahre das Schlusslicht in Europa. Seit 2010 sei der Wohnungsneubau in Deutschland wieder im Aufwind, so LBS Research.
Allerdings werde in vielen europäischen Ländern – bezogen auf die Bevölkerungszahl – deutlich mehr gebaut. So lag 2016 die Wohnungsbauintensität in Polen und Belgien fast um ein Drittel, in Frankreich und Schweden um fast zwei Drittel und in der Schweiz und Norwegen um das Doppelte höher als hierzulande. Drei Wohnungen pro 1.000 Einwohner und mehr seien eher als „normal“ einzustufen, wie zum Beispiel auch in den Niederlanden, das Deutschland mit einer Quote von 3,7 weiterhin übertrifft, so die Experten der LBS.
Leicht unter der „Norm“ mit einer Wohnungsbauintensität zwischen 2,9 und 2,5 liegen Irland, die Slowakei, Dänemark und Großbritannien. Dies reiche dort jedoch aus, um den Ersatzbedarf zu decken und den Wohnungsbestand nicht allzu sehr altern zu lassen. Deutlich weniger als zwei Wohnungen pro 1.000 Einwohner wurden in den von der Finanz- und Staatsschuldenkrise besonders betroffenen Ländern Italien und Spanien fertiggestellt. Das Schlusslicht bildete 2016 Portugal mit einer Quote von 0,6.