Die deutsche Parkettbranche sieht sich nach einem von Turbulenzen geprägten geopolitischen Krisenjahr neuen Herausforderungen auch im Außenhandel gegenüber. Das wurde bei der Bekanntgabe neuer Marktdaten des Verbandes der Deutschen Parkettindustrie (vdp) im Rahmen der Mitgliederversammlung in Berlin deutlich. „Angesichts der aktuellen Situation an den Märkten gilt es, die Vorteile des Parketts von hierzulande heimischen Herstellern gegenüber Handel und Verbrauchern noch deutlicher klarzumachen”, erklärte der vdp-Vorsitzende Michael Schmid.
Der Umsatz der vdp-Mitgliedsfirmen in Deutschland erhöhte sich laut verbandsinterner Umfrage 2022 gegenüber dem Vorjahr um 6,0 Prozent auf 274,4 Millionen Euro. Ausschlaggebend für das Wachstum war die Entwicklung im ersten Halbjahr. Zudem war die Umsatzsteigerung geprägt von Verteuerungen in der Lieferkette und hohen Energiepreisen, was zu höheren Kosten beitrug. Gleichzeitig verringerte sich allerdings der Parkettabsatz der vdp-Mitgliedsfirmen in Deutschland 2022 gegenüber dem Vorjahr um 11,7 Prozent auf 7,7 Mio. m². „Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland macht der Parkett-Branche zu schaffen, aber auch der Importdruck”, stellte Schmid fest. So verschärfte sich der Absatzrückgang im ersten Quartal 2023: Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal sank der Parkett-Absatz der vdp-Mitgliedsfirmen von Januar bis März 2023 laut Verbandsumfrage um 36,4 Prozent, der Umsatz fiel um 29,7 Prozent auf 51,2 Mio Euro. Leicht überdurchschnittliche Rückgänge wurden beim Mehrschichtparkett als mit Abstand wichtigster Produktsparte verzeichnet.
Warnung vor Schieflagen im Wettbewerb
Verschärfend zur schwierigen Lage im Immobilienbereich gesellen sich massiv gestiegene Parkett-Einfuhren, insbesondere aus Fernost. So erhöhten sich laut Statistischem Bundesamt allein Deutschlands Importe von Mehrschicht-Parkett aus China im Kalenderjahr 2022 auf 9,2 Mio. qm, nach rund sieben Mio. m² im Vorjahr. Die gesamten Einfuhren an Parkett nach Deutschland stiegen binnen Jahresfrist um rund zehn Prozent auf 22,3 Mio. m². Hingegen fielen die deutschen Exporte um rund drei Prozent auf 10,1 Mio. m² Parkett. Dabei gingen weit mehr als 40 Prozent der deutschen Ausfuhren an Parkett in die drei Nachbarländer Österreich, die Schweiz und Frankreich, mit denen die deutsche Parkettwirtschaft traditionell eng verbunden ist.
Vorstand im Amt bestätigt
Ebenswo wie der vdp-Vorsitzende Michael Schmid wurden auch seine drei Vorstandskollegen für eine weitere zweijährige Wahlperiode im Amt bestätigt.