Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen zur Eindämmung des Virus haben die Verbraucherstimmung im April schwer getroffen. Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung befinden sich im freien Fall, während die Konjunkturerwartung nur moderate Einbußen hinnehmen muss. Folglich prognostiziert GfK für Mai 2020 einen historischen Tiefstand von -23,4 Punkten und damit 25,7 Punkte weniger als im April dieses Jahres (revidiert 2,3 Punkte). Das sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für April 2020.
„Angesichts eines weitgehend eingefrorenen Wirtschaftslebens kommt dieser beispiellose Absturz des Konsumklimas nicht ganz überraschend. Handel, Hersteller und Dienstleister müssen sich auf eine unmittelbar bevorstehende, sehr schwere Rezession einstellen“, erklärt Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte. „Da sich nun abzeichnet, dass die Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 aus Vorsichtsgründen nur sehr langsam vor sich gehen werden, dürften auch dem Konsumklima in den nächsten Monaten schwierige Zeiten bevorstehen.“
Angestiegene Sparneigung
Verschärft wird der Absturz des Konsumklimas zudem durch eine im April sprunghaft angestiegene Sparneigung. Das Thema Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) tritt angesichts der Verunsicherung durch die Coronakrise in den Hintergrund. Diese Verunsicherung hat dazu geführt, dass die Sparneigung im April um mehr als 51 Punkte angestiegen ist und das Konsumklima erheblich belastet.
Einkommenserwartung im freien Fall
Während die Konjunkturaussichten aktuell angesichts der Schwere der Krise noch glimpflich davonkommen, muss die Einkommenserwartung einen beispiellosen Absturz hinnehmen. Der Indikator verliert gegenüber dem Vormonat 47,1 Zähler und fällt auf -19,3 Punkte. Noch niemals seit Beginn der monatlichen Erhebung zur Verbraucherstimmung im Jahre 1980, so die GfK, wurde ein höherer Monatsverlust der Einkommenserwartung gemessen.