Eine Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes unter seinen Mitgliedern hat ergeben: Die wirtschaftliche Lage ist im ersten Quartal 2020 deutlich eingebrochen, der Ausblick für das weitere Jahr 2020 ist pessimistisch. 74 Verbundgruppen mit rund 77.000 angeschlossenen Unternehmen aus 18 Branchen haben sich an der Umfrage beteiligt – darunter waren etwa Küchen & Möbel, Konsumelektronik, Schuhe & Textil, das Bauhandwerk und Lebensmittel & Getränke.
„Wir erleben im Mittelstand derzeit eine wirtschaftliche Talfahrt mit bedrohlichem Ausmaß. Das schlimmste daran ist: Für viele Unternehmen ist noch kein Licht am Ende des Tunnels in Sicht. Die Perspektive fehlt“, sagt Dr. Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbundes. Er kritisiert insbesondere die 800 m² -Regelung. Missverständnisse und Ärger seien vorprogrammiert. „Länderübergreifende Standards böten hier die Chance für eine gezielte Unterstützung des Mittelstandes, etwa durch die meist bundesweit agierenden Verbundgruppen“, so Veltmann weiter.
Wirtschaftliche Lage düster – Umsätze sinken
Der Ausblick, so Veltmann, sei pessimistisch. 82,4 der Unternehmen rechneten im weiteren Jahr 2020 mit sinkenden Umsätzen. Konkret bedeute dies: Mehr als ein Viertel der Unternehmen rechnet mit Ausfällen von bis zu zehn Prozent, gleichzeitig befürchtet nahezu die Hälfte der Unternehmen Einbußen bis zu 30 Prozent. Rund 15 Prozent befürchtet sogar Einbrüche von bis zu 50 Prozent.
Auch Investitionen leiden
Was bedeutet die Corona-Krise für Investitionsvorhaben? Bewegten sich im ersten Quartal knapp zwei Drittel der Unternehmen zumindest auf stabilem Investitionsniveau, verkehre sich auch hier das Bild. Mehr als 58 Prozent der Verbünde rechnen im weiteren Jahr 2020 mit einer Abwärtsbewegung. Die Ausläufer der Pandemie machen auch vor den Beschäftigtenzahlen im kooperierenden Mittelstand nicht Halt. So rechnen im Vergleich zum ersten Quartal (14,9 Prozent) fast doppelt so viele Verbundgruppen im weiteren Jahr 2020 mit sinkenden Mitarbeiterzahlen (29,7 Prozent).
Einen Boom erlebt derzeit das Home-Office – 36,5 Prozent der Kooperationen nutzen diese Form der Zusammenarbeit. „Dies zeigt die Flexibilität der Kooperationen, mit neuen Situationen auch kurzfristig umzugehen und auch in der Krise die verbleibenden Möglichkeiten entschlossen und innovativ zu nutzen.“, so Veltmann weiter.