Der Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V. (GD Holz) hat am 3. April bei seinen Mitgliedsunternehmen eine Umfrage zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Branche durchgeführt. Danach sind die Unternehmen sehr unterschiedlich betroffen: Firmen, die Holzeinzelhandel betreiben, mussten teilweise schließen und sind damit erheblich betroffen. Im Holzgroßhandel wird das Geschäft dagegen überwiegend als zufriedenstellend bis lebhaft bezeichnet. In der Warenversorgung sieht die Branche derzeit überwiegend keine oder nur geringe Beeinträchtigungen. Allerdings, so der GD Holz, gebe es den Hinweis, dass in den nächsten Wochen auch im Holzhandel Engpässe zu erwarten seien.
Messebauer leiden besonders
Die Auftragslage wird überwiegend positiv beurteilt. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen sehen keine oder nur geringe Beeinträchtigungen. Ein Drittel hat sogar mehr Aufträge als im Vorjahr. Lediglich ein Drittel der Unternehmen sind von Stornierungen von Aufträgen oder ausbleibenden Aufträgen betroffen. Auch über die Verlängerung von Zahlungszielen wird berichtet. Darüber hinaus wird angegeben, dass Umsätze mit Industriekunden und insbesondere Messebauern komplett ausgefallen sind.
Ein Teil der befragten Unternehmen möchte die vielfältig angebotenen Maßnahmen der Bundesregierung nutzen. So gab etwa ein Drittel an, Kurzarbeit in Anspruch zu nehmen, 25 Prozent wollen auf staatliche Hilfsangebote wie Steuerstundungen oder KfW-Mittel zurückgreifen. Über zwei Drittel der Unternehmen haben einen Notfallplan zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes entwickelt. Aber nur 15 Prozent geben an, den Geschäftsbetrieb herunterzufahren.
An der Umfrage des GD Holz haben sich 46 Unternehmen beteiligt. Die Ergebnisse spiegeln eine Momentaufnahme von Anfang April wider. Zu diesem Zeitpunkt sind danach die Auswirkungen auf den aktuellen Umsatz, aber auch auf die Beschaffungsseite überwiegend gering. Festzuhalten ist zudem, dass der Holzeinzelhandel durch Firmenschließungen sehr stark betroffen und im Großhandel insbesondere das Geschäft mit Messebauern zum Erliegen gekommen ist. Darüber hinaus werden in den kommenden Wochen auch zunehmend Lieferengpässe erwartet. Von Krankheitsausfällen oder Quarantänemaßnahmen sehen sich die meisten der befragten Betriebe derzeit nicht betroffen.