Mit einem nahezu verdoppelten Marktwachstum gehört der Onlinehandel klar zu den Gewinnern der Corona-Pandemie. „Das Marktwachstum 2020 hat sich gemäß des HDE auf 20,7 Prozent fast verdoppelt und der Gesamtmarkt umfasst 71,5 Mrd. Euro (ohne Umsatzsteuer). Der bevh (Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland) beziffert den Onlinehandel mit Waren inklusive Umsatzsteuer auf 83,3 Mrd. Euro (+14,6 Prozent)“, sagt Lars Hofacker, Leiter Forschungsbereich E-Commerce beim EHI. „Produkte des täglichen Bedarfs haben bisher noch einen geringen Marktanteil im E-Commerce, aber verzeichneten diesmal das stärkste Wachstum – obwohl die stationären Geschäfte nie geschlossen hatten. Beim Online-Lebensmittelhandel war die Nachfrage zeitweise deutlich größer als das Angebot. Sensible Kunden haben nach Alternativen gesucht oder andere hatten schlicht keine andere Wahl als online Ware zu ordern. Neue Zielgruppen wie die Silver-Surfer haben sich erstmals mit Onlineshopping beschäftigt und haben diese Option sicherlich zu schätzen gelernt.“ Das Jahr 2020, wertet Hofacker, werde vermutlich als Durchbruch des Omnichannel-Service Click & Collect in die Handelsgeschichte eingehen. „Erstmals wurde der Service im großen Stil bekannt gemacht und auch mit der Politik wurde die Relevanz verschiedener Varianten heiß diskutiert. Innovative kleinere und inhabergeführte Einzelhändler haben rudimentäre Omnichannel-Lösungen entwickelt und sich an Online-Plattformen angebunden, um vom wachsenden Onlinehandel profitieren zu können.“