Im Vorfeld des bevorstehenden Ablaufs der Zulassung (31. März 2021) von Propiconazol, einem Holzschutzmittel, das für Holztüren und -fenster verwendet wird, haben CEI-Bois, EuroWindoor und Small Business Standards (SBS) ein Positionspapier veröffentlicht, in dem die Rolle von Propiconazol als Schutzmittel für Holzwerkstoffe definiert, die Notwendigkeit einer Verlängerung der Übergangsfrist anerkannt und der Wunsch geäußert wird, Partnerschaften zur Entwicklung langfristiger nachhaltiger Alternativen zu initiieren.
Die Verfügbarkeit von Holz, das von der europäischen Forstwirtschaft bereitgestellt wird, hat den Werkstoff zu einem beliebten Primärmaterial für viele Industriezweige gemacht. Um den Einsatz von Holz in Bauprodukten und speziell in Fenstern und Türen zu erhöhen, ist es aufgrund des feuchten europäischen Klimas notwendig, den Holzflügel und -rahmen gegen Pilzbefall zu behandeln, um eine lange Lebensdauer der Produkte zu gewährleisten. Dies ist oft eine gesetzliche Anforderung, die in mehreren europäischen Normen wie EN 599-1 und EN 335 enthalten ist, die beide Anforderungen an die Behandlung stellen, um die Haltbarkeit von Holz und Holzwerkstoffen zu gewährleisten.
Hersteller von Holzfenstern und -türen verwenden bei der Imprägnierung von Holz den zugelassenen Wirkstoff Propiconazol in Kombination mit einem oder zwei anderen Wirkstoffen (Tebuconazol und/oder Iodopropynylbutylcarbamat (IPBC)). Die Kombination ist notwendig, so CEI-BNois, um die Gesamtmenge der Wirkstoffe gering zu halten, die Konzentration des Imprägniermittels zu begrenzen und gleichzeitig eine lange Lebensdauer der Fenster und Türen zu gewährleisten. Derzeit gibt es keine identifizierten Alternativen, die direkt von den Herstellern von Holzprodukten verwendet werden können, so dass die Industrie keine Lösung habe, um die lange Lebensdauer der Produkte im Falle einer Nicht-Erneuerung zu sichern. Diesbezüglich werden derzeit mehrere Studien mit dem Ziel durchgeführt, alle geeigneten Technologien (mit und ohne Propiconazol) zu erforschen. Die Ergebnisse sollen Anfang dieses Jahres vorliegen.
In der Zwischenzeit muss vermieden werden, dass Anwender von Holzwerkstoffen vom Markt ausgeschlossen werden. Daher unterstützen CEI-Bois, EuroWindoor und SBS die folgenden temporären Entscheidungen, um die Relevanz für die Holzfenster- und Holztürenindustrie zu erhalten:
– Verschiebung des Ablaufdatums der Zulassung des Propiconazol-Wirkstoffs für die Verwendung in Biozidprodukten in Holzschutzmitteln (Produkttyp 8) aufgrund der Verzögerung der Folgenabschätzungsstudie.
– Erneuerung der Zulassung von Propiconazol, bis ein gleichwertiger Ersatzstoff für die Verwendung in Holzfenstern und -türen verfügbar, geprüft und bewertet ist.
Langfristig fordern CEI-Bois, EuroWindoor und SBS, dass die Europäische Kommission unverzüglich eine öffentlich-private Partnerschaft für Holzschutzmittel initiiert, in der sich Behörden und Industrie auf nachhaltige Alternativen zu Biozidprodukten mit den Wirkstoffen Propiconazol, Tebuconazol und IPBC einigen können.