Als erstes Bundesland hatte Berlin im Dezember 2019 die Klimanotlage anerkannt und im Juni 2021 einen umfangreichen Maßnahmenplan beschlossen, der auch die Bauwirtschaft vor neue Herausforderungen stellt. Um die Praxiserfahrungen der letzten Jahre mit Planenden aus ganz Deutschland zu teilen, veranstaltete die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz mit dem Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V. (GD Holz) den siebten gemeinsamen Fachdialog „Urbaner Holzbau“ als Online-Konferenz mit rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sowohl nachwachsende Baustoffe wie Holz und Lehm als auch der Wiederverwendung im Sinne einer Kreislaufwirtschaft werden große Bedeutung zugemessen.
In ihrem Grußwort beklagte Dr. Silke Karcher, Staatssekretärin der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK), dass die Bauwirtschaft in Deutschland rund 40 Prozent der Treibhausgase emittiere und 90 Prozent der hierzulande geförderten mineralischen Rohstoffe verbrauche. Bau- und Abbruchabfälle bildeten mit 55 Prozent den größten Teil des Abfallaufkommens. „Es besteht ein großes Einsparpotenzial, wenn nicht nur auf den Betrieb, sondern auf den ganzen Lebenszyklus eines Gebäudes geachtet wird. Wenn die Bausubstanz erhalten bleibt oder Baustoffe getrennt abbaubar sind, ist kein Abriss nötig, was wiederum graue Energie spart“, so Karcher.
Dr. Katharina Gamillscheg, Stellvertretende Geschäftsführerin bei Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V. und Vorstandsmitglied im Landesbeirat Holz Berlin / Brandenburg e.V., stimmte zu, dass es noch viele Potenziale zu heben gibt und sagte: „Es ist ein Auftrag an uns alle, etwas zu ändern. Berlin zeigt Verantwortung und nimmt eine Vorreiterrolle für das öffentliche Bauen in Deutschland ein.“ Die notwendigen Holzmengen dafür seien verfügbar, ebenso wie die Verarbeitungskapazitäten.