Über 300 Teilnehmer, fünf Fachvorträge, viele Exponate in der begleitenden Ausstellung und jede Menge Gesprächsthemen, nicht nur in der Podiumsdiskussion — all das gab es beim Partnertag von Gugelfuss, der jüngst in der Brühlhalle in Elchingen stattfand. Im Fokus standen die Herausforderungen in Bezug auf Lieferketten, Rohstoffpreise und gesetzlichen Anforderungen, welche die Fensterbaubranche heute und in Zukunft beschäftigen.
„Ich bin jetzt 38 Jahre Geschäftsführer und habe einiges mitbekommen. Aber das, was derzeit passiert in Bezug auf Preise und Materialverfügbarkeiten, das habe ich vorher nie erlebt“, sprach Anton Gugelfuß, Geschäftsführer der Gugelfuss GmbH, seinen Mitstreitern aus der Seele. „Gas gibt es nur noch zum Viertelstundenpreis, der Stahlpreis ist um 110 Prozent gestiegen und bei den Profilen gab es jetzt schon sechs Preiserhöhungen.“
Explodierte Preise
In der Diskussionsrunde erklärten Klaus Eder, Geschäftsführer der Stadtwerke Ulm, und Alexander Scholle, Vertriebsleiter Inland beim Systemgeber Veka, die Hintergründe. Beim wichtigen Rohstoff SPVC seien die Preise explodiert: Im Jahr 2018 kostete die Tonne hier noch 1.160 Euro, aktuell liegt der Preis bei 2.375 Euro. „Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange“, so Scholle. Ähnlich sieht es bei der Energie aus. „Die chemische Industrie kauft die Energie am Spotmarkt ein. Wir als Versorger haben da keine Verhandlungsposition bei den Lieferanten. Uns wird sozusagen der Preis diktiert“, erklärte Klaus Eder. Der Markt sei so verrückt, dass die Stadtwerke nun sogar in guten Zeitfenstern mit einem Strombonus in einem Kühlhaus Schweinehälften auf bis zu minus 60 Grad Celsius herunterkühlen, um damit Preisspitzen abzufangen. „Denn wenn der Strompreis zu teuer wäre, können wir allein den Verbrauch dadurch senken, in dem wir die Schweinehälften wieder auf die normale Kühltemperatur von minus 30 Grad Celsius bringen.“