Die Geschäftszahlen der BayWa AG für die ersten neun Monate dieses Jahres standen unter dem Einfluss der im Halbjahresbericht ausführlich erläuterten Wertberichtigungen. Bei einem Umsatz von 16,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 18,2 Mrd. Euro) betrug das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ohne Wertminderungen minus 77,6 Mio. Euro (Vorjahr: 214,6 Mio. Euro). Nach Berücksichtigung der Wertminderungen nach IAS 36 lag das Konzern-EBIT zum Ende des dritten Quartals bei minus 299,8 Mio. Euro.
Regenerative Energien negativ
Während das Segment Technik abermals ein ordentliches Ergebnis erzielte, wirkte sich vor allem die Geschäftsentwicklung im Segment Regenerative Energien negativ auf das Konzern-EBIT aus. Im Handel mit Photovoltaikkomponenten kämpfte der Markt weiterhin mit massiven Überkapazitäten und einem Preisverfall bei Solarmodulen. Hinzu kamen Verzögerungen im Projektgeschäft und geringere Erlöse im Energiehandel aufgrund gesunkener Strompreise. Das Segment Agrar verzeichnete nach neun Monaten einen Umsatz von 3,6 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,9 Mrd. Euro). Das operative Ergebnis blieb mit 16,4 Mio. Euro (Vorjahr: 46,5 Mio. Euro) hinter dem Vorjahresergebnis zurück.
Baukrise hinterlässt Spuren
Die Baukrise am Wohnungsmarkt hat das Segment Bau weiterhin im Griff: Bei einem Umsatz von 1,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,5 Mrd. Euro) verzeichnete das Segment auch nach neun Monaten ein negatives operatives EBIT in Höhe von minus 8,2 Mio. Euro (Vorjahr: 5,8 Mio. Euro). Nach Berücksichtigung der Wertminderungen nach IAS 36 lag das EBIT bei minus 9,5 Mio. Euro. Der Nachfrageeinbruch im deutschen Wärmemarkt hat den Geschäftsverlauf im Segment Energie geprägt. Bei einem Umsatz von 1,9 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,0 Mrd. Euro), ging das EBIT deutlich zurück und lag zum Ende des dritten Quartals bei 4,3 Mio. Euro (Vorjahr: 13,5 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung der Wertminderungen nach IAS 36 betrug das EBIT minus 0,2 Mio. Euro.
Ursächlich für den operativen Ergebniseinbruch waren eine anhaltende Verunsicherung rund um das Gebäudeenergiegesetz und die dadurch gedämpfte Investitionsfreude in Bezug auf neue Heizungssysteme wie Wärmepumpen und Pelletheizungen. Auch Wärmeenergieträger wie Holzpellets und Heizöl wurden weniger nachgefragt. Aufgrund des milden Winters 2023/24 sind die Verbraucher gut bevorratet und warten speziell bei Heizöl auf weiter sinkende Preise. Lediglich der Handel mit Kraft- und Schmierstoffen verzeichnete im Berichtszeitraum ein leichtes Absatzplus.