Nach neun Monaten im Jahr 2022 weisen die Bau- und Gartenfachmärkte in Deutschland ein Umsatzplus von 10,5 Prozent aus, auf gleicher Fläche von 9,8 Prozent, dies bei einem Umsatz von 17,02 Mrd. Euro. Diese Zahlen gab der Branchen-Handelsverband BHB bekannt. Dieser betont, dass die Steigerung allerdings auch dem Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum zuzuschreiben ist, in dem die ersten vier Monate von Gesamt- oder Teil-Lockdowns betroffen waren.
Aussagekräftiger scheine da die Gegenüberstellung der dritten Quartale, so der BHB: Hier wächst die Branche 2022 in Deutschland um 2,3 Prozent, auf gleicher Fläche um 1,6 Prozent, auf einen Umsatz von 5,50 Mrd. Euro.
„Gemessen an den immensen Herausforderungen, denen die Bau- und Gartenfachmärkte im Augenblick ausgesetzt sind, bewegen sich die Umsätze auf einem guten Niveau. Natürlich schlagen sich auch hier die bei vielen Produktbereichen deutlich gestiegenen Preise nieder, aber Abstürze wie in anderen Konsumbereichen müssen wir glücklicherweise derzeit nicht verzeichnen. Dennoch steht auch die DIY-Branche vor einem ungewissen Winter und muss drastisch verteuerte Betriebs- und Energiekosten verkraften“, kommentiert BHB-Hauptgeschäftsführer Peter Wüst die Zahlen.
Die aktuellen Themen wie Energiesparen und -effizienz spiegeln sich auch in der Entwicklung der einzelnen Sortimente wider. Im messbar rückläufigen Bereich finden sich in Deutschland mit Gartenmöbeln (-3,8 Prozent), Holz (-3,2 Prozent) und Gartenausstattung (-0,1 Prozent) aber lediglich drei Sortimentsbereiche. Mit Automotive (+46,9 Prozent, enthält Produkte wie Treibstoffe, -aufbewahrung, Schmiermittel, Öle, aber auch Autopflegeprodukte) und Heizung/Sanitär (+34,4 Prozent) als Ausreißer nach oben werde deutlich, dass sich die Menschen im Angesicht der Preisentwicklung entsprechend eindecken. Auch die Sortimente rund ums Renovieren (Stichwort Energetisches Sanieren) entwickeln sich zweistellig positiv.