„Die deutsche Messewirtschaft – ausstellende Unternehmen, Veranstalter und Messedienstleister – hatte von der Ministerpräsidentenkonferenz am 22. März eine Perspektive für ihren Re-Start erwartet“, erklärt Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Auma – Verband der deutschen Messewirtschaft. „Erneut wurde aber die Chance vertan, hier ein Signal nicht nur an die Messeveranstalter, sondern auch an die ausstellenden Unternehmen zu senden, die auf ihre Branchenplattformen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten angewiesen sind.“ Seit über einem Jahr befindet sich die Messewirtschaft – mit kurzer Unterbrechung im Herbst 2020 – im Lockdown. Die Messeabsagen reichen mittlerweile bis Ende Mai.
Politik muss mit längerem Zeithorizont entscheiden
„Bund und Länder können nicht immer nur Entscheidungen mit drei bis vier Wochen Zeithorizont treffen“, so Holtmeier. „Sie haben ebenso die Verpflichtung, auch Lösungen für Branchen zu finden, die lange Vorlaufzeiten für ihre Leistungen haben.“ Gerade die Messewirtschaft mit ihrer hohen gesamtwirtschaftlichen Bedeutung für die Exportnation Deutschland brauche Planungssicherheit.
„Wir brauchen einen Plan der Politik für den Messe-Neustart, der die heute schon absehbaren positiven Effekte der Impf- und Teststrategie berücksichtigt.“ Denn bereits jetzt treffen Veranstalter und Unternehmen Entscheidungen, die die zweite Jahreshälfte 2021 betreffen. Allein im dritten Quartal 2021 sind über 80 Messen geplant. Deren Durchführung dürfe nicht durch ausbleibende Entscheidungen der Politik gefährdet werden, betont Holtmeier. Die Branche selbst habe mit ihrem kürzlich vorgestellten Leistungspaket aus acht Bausteinen zum Gesundheitsschutz auf Messen wichtige Vorleistungen erbracht.