Die Entwaldung im Amazonas ist in den ersten sechs Monaten des Jahres auf einen zehnjährigen Höchststand geklettert, meldet der WWF. Insgesamt rund 3.000 Quadratkilometer Wald seien von Januar bis Ende Juni 2020 zerstört worden. Ebenfalls in die Höhe schnellte die Zahl der Brände. Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland, kommentiert: „Waldbrände und Abholzung haben im Amazonas solche Ausmaße erreicht, dass es für den größten Regenwald der Erde mittlerweile ums nackte Überleben geht. Die Waldbrandsaison hat erst begonnen und die Zahlen deuten darauf hin, dass 2020 das katastrophale letzte Waldbrandjahr noch in den Schatten stellen wird. Wir eilen von einem Zerstörungsrekord zum nächsten.“
Die Entwaldung fand danach in allen brasilianischen Bundesstaaten mit Amazonas-Regenwald statt. Als besonders beunruhigend bezeichnet der WWF die Tatsache, dass neben Wäldern in privater und staatlicher Hand auch die Zerstörung in Schutzgebieten zugenommen habe, wo eigentlich eine verstärkte Kontrolle stattfinden sollte. Die Umweltschützer machen für die Entwicklung die politische Führung verantwortlich. Die Regierung um Präsident Bolsonaro setze seit ihrem Antritt alles daran, den Waldschutz aufzuweichen. So seien die Behörden, die den Schutz des Amazonas überwachen und durchsetzen, durch Mittelkürzungen massiv geschwächt worden.